Pressemitteilungen
VGL Bayern

Umsatz im bayerischen Garten- und Landschaftsbau legt nochmals zu

Trotz gesamtwirtschaftlicher Stagnation konnte der bayerische Garten- und Landschaftsbau das Jahr 2024 erfolgreich abschließen. Laut dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) schwächte sich das Wachstum zwar etwas ab, dennoch stieg der nominale Umsatz auf einen Rekordwert von fast 1,5 Milliarden Euro. Ein Problem bleibt jedoch der anhaltende Mangel an Fach- und Arbeitskräften.

Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz im bayerischen Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) um 45 Millionen Euro und erreichte mit 1,486 Milliarden Euro einen neuen Höchststand (2023: 1,441 Milliarden Euro), was einem Anstieg von 3,1 Prozent entspricht. Die 660 Mitgliedsbetriebe des VGL Bayern erwirtschafteten dabei mit 990 Millionen Euro den größten Anteil (2023: 960 Millionen Euro).

Im Bereich Neu- und Umbau waren die Mitgliedsbetriebe des VGL Bayern im Herbst 2024 im Durchschnitt 18 Wochen ausgelastet (Herbst 2023: 19 Wochen). Bei Pflegearbeiten betrug die Auslastung 13 Wochen (Herbst 2023: 11 Wochen). Insgesamt waren 2024 im Freistaat 2.822 Betriebe mit 18.446 Beschäftigten im GaLaBau tätig, gegenüber 2.774 Betrieben und 18.241 Beschäftigten im Jahr 2023.

Privatgärten machten im zurückliegenden Jahr mit 60 Prozent weiterhin den größten Anteil am Gesamtumsatz des GaLaBaus aus, jedoch war eine rückläufige Investitionsbereitschaft von Hausbesitzern zu beobachten (2023: 63 Prozent). Öffentliche Aufträge, Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe, Generalunternehmer sowie Sonstige trugen 40 Prozent zum Umsatz bei.

Wie in vielen anderen Sektoren leidet auch der GaLaBau unter einem zunehmenden Fach- und Arbeitskräftemangel. Zum 31. Dezember 2024 verzeichnete die Branche in Bayern 1.284 angehende Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner, davon 429 Neuabschlüsse (2023: 1.440 Auszubildende, 448 Berufsanfänger). Angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland und wachsender Aufgaben benötigt die Grüne Branche vermehrt Menschen aus dem Ausland. Der Verband unterstützt deshalb mit einer Willkommenslotsin den Zuzug und die Integration internationaler Fach- und Arbeitskräfte, wie beispielsweise einer Marokkanerin, einem Senegalese und einem Kenianer, die erfolgreich in Betriebe vermittelt wurden.

„Trotz der Herausforderungen in der Bauwirtschaft, insbesondere dem Einbruch im Wohnungsbau, haben wir das vergangene Geschäftsjahr gut gemeistert. Ich erwarte deshalb für 2025 ebenfalls ein moderates Wachstum. Ein besseres Investitionsklima wäre dabei sehr hilfreich. Die neue Bundesregierung ist gefordert, den eingeschlagenen Kurs hin zu mehr grün-blauer Infrastruktur zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz der Biodiversität konsequent fortzuführen. An den bestehenden Förderprogrammen ist festzuhalten. Ein Ausbau der Programme und eine schnellere Umsetzung durch öffentliche Auftraggeber sind dringend notwendig“, betont Dietmar Lindner, Präsident des VGL Bayern.

Die Auswirkungen der teils gestiegenen Haushaltseinkommen und Zinssenkungen auf das Preisniveau sind noch schwer abzuschätzen. Werden Hausbesitzer und Firmeninhaber in ihre Gärten und Außenanlagen investieren oder andere Ausgaben priorisieren? Diese Fragen bleiben offen.

Zudem fordert Lindner eine Stärkung kleiner und mittelgroßer Betriebe, unter anderem durch den Abbau bürokratischer Hürden und faire Rahmenbedingungen. Ein überfälliger Schritt wäre die Abschaffung der Lkw-Maut für den GaLaBau, da die Branche ungerechtfertigterweise von der Handwerkerausnahme ausgeschlossen ist, obwohl sie vergleichbare Dienstleistungen erbringt.

Foto (Judith Menth, VGL Bayern): Dietmar Lindner, Präsident des VGL Bayern, erwartet für 2025 ein weiterhin moderates Wachstum für den bayerischen Garten- und Landschaftsbau.