Eine Ausbildung zahlt sich aus: Der zukunftssichere Job als Landschaftsgärtner/in
Häufig hört und liest man, dass sich die meisten Eltern ein Studium für ihre Kinder wünschen. Mit einem Bachelor oder gar Master verdient man gut und hat einen sicheren Job – so die pauschale Annahme. Tatsächlich hängt es natürlich stark vom Berufsfeld ab, wie die Zukunftsaussichten sind. Fest steht jedoch: Ein abgeschlossenes Studium ist kein Garant für einen erfolgreichen Berufsweg. Es gibt auch Ausbildungsberufe, die krisensicher und gut bezahlt sind – und zahlreiche Entwicklungschancen bieten.
„Während viele Branchen unter der Corona-Pandemie leiden, haben die Fachkräfte des Garten- und Landschaftsbaus alle Hände voll zu tun“, betont Thomas Wiemer vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa). „Gärten und öffentliche Parks haben sich in den letzten zwei Jahren als wichtige Rückzugsorte bewährt – noch mehr als sonst. Sie bieten Auszeiten vom Alltag in den eigenen Wänden und ermöglichen Naturerfahrungen auch mitten in der Stadt. Hinzu kommt ein generell gesteigertes Interesse an Natur, Umwelt und Klima. Mehr lebendiges Grün und Biodiversität im direkten Lebensumfeld werden gefordert, weshalb die Fähigkeiten von Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern gefragt sind wie nie.“
Beste Aussichten für die Zukunft
Die Branche boomt, die Auftragslage ist sehr gut und Nachwuchskräfte werden dringend gebraucht. Entsprechend überdurchschnittlich hoch ist auch die Vergütung schon während der dreijährigen Ausbildung. Ab Juli 2022 erhalten die jungen Frauen und Männer im ersten Ausbildungsjahr 960 € im Monat, im zweiten 1.060 € und im letzten 1.170 € – je nach Ausbildungsjahr 48 bis 64 Prozent über der Mindestausbildungsvergütung, die seit 2020 im Berufsbildungsgesetz festgeschrieben ist.
„Für Schreibtischtäter ist der Beruf nicht zu empfehlen, doch für kreative Praktikerinnen und Praktiker, die nicht stillsitzen wollen, ist der Arbeitsalltag im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) ideal“, hebt Wiemer hervor. „Das Arbeitsspektrum und die Einsatzorte sind vielfältig und bieten täglich Abwechslung. Das kommt bei vielen Jugendlichen gut an!“ Tatsächlich erleben grüne Berufe seit einigen Jahren einen deutlichen Aufschwung mit wachsenden Ausbildungszahlen. Am beliebtesten in der grünen Branche ist mit Abstand die Ausbildung „Gärtner/in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“, wie es offiziell heißt.
Praktikum und Schnuppertag
Um herauszufinden, ob der Beruf zu einem passt, ist ein Praktikum in den Osterferien zu empfehlen. So erleben junge Menschen live und hautnah, wie der Arbeitsalltag aussieht und ob ihnen die verschiedenen Tätigkeiten und Aufgaben gefallen. Zugleich kann man potenzielle Ausbildungsbetriebe kennenlernen und einen guten Eindruck hinterlassen – und echte Erfahrung gewinnen. Ein solcher Einblick ist wichtig, um sich über Spezialisierungen Gedanken zu machen, denn längst nicht alle GaLaBau-Betriebe machen das Gleiche. Einige legen ihren Schwerpunkt auf öffentliche Anlagen, andere sind ausschließlich in Privatgärten aktiv. Manche nehmen eher große Bauaufträge an, andere verschreiben sich mehr der Pflege bereits bestehender Anlagen.
„Übrigens werden längst nicht nur Männer Experten fürs Grün, auch immer mehr Frauen entdecken diesen abwechslungsreichen landschaftsgärtnerischen Ausbildungsberuf für sich. Ein guter Schnuppertag ist daher auch der Girls’Day am 28. April 2022“, so Referent Wiemer. „An diesem Mädchen-Zukunftstag bieten viele GaLaBau-Betriebe spezielle Aktionen an. Es lohnt sich, diesen Termin zu nutzen!“ Weitere Informationen rund um den Beruf, die Inhalte der Ausbildung sowie offene Praktikums- und Ausbildungsstellen für dieses Jahr gibt es auf www.landschaftsgaertner.com. Besonders informativ und spannend sind dort auch die verschiedenen Filme des Ausbildungsförderwerks, in denen der Berufsalltag in Bild und Ton vorgestellt wird. Ganz aktuell: das neue 360-Grad-Video, denn wie können Interessierte einen Beruf digital besser erleben, als quasi mittendrin zu sein?
Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL)