Fachartikel: Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau

Sich ausprobieren und neu kennenlernen: Praktikum kann Spaß machen

Die Schulzeit vergeht oft schneller, als erwartet. Gerade sitzt man noch im Klassenzimmer und bereitet sich auf die nächste Klassenarbeit vor und plötzlich rückt der Abschluss in greifbare Nähe. Spätestens dann kommt die Frage auf: Was folgt eigentlich danach? Und wie lässt sich die verbleibende Schulzeit sinnvoll nutzen, um diese Entscheidung zu erleichtern? Die Antwort darauf ist oftmals ein Praktikum, in dem junge Menschen einen Beruf praktisch kennenlernen. Eine Branche, die viele gar nicht auf dem Schirm haben, obwohl sie außergewöhnlich vielseitig ist und beste Zukunftsaussichten bietet, ist der Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau).

In den letzten Schuljahren stellen sich viele junge Menschen Fragen zur eigenen Zukunft: Studium oder Ausbildung? Ein handwerklicher Beruf oder doch eher Dienstleistung? Arbeiten im Büro oder lieber draußen in der Natur? Diese und weitere Fragen sind jedoch schwer zu beantworten, wenn die verschiedenen Berufsfelder noch nicht selbst erkundet wurden. „Genau hier kommen Praktika ins Spiel“, erklärt Thomas Wiemer vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa). „Ein Praktikum bietet die wertvolle Möglichkeit, erste praktische Erfahrungen zu sammeln und einen realistischen Einblick ins Berufsleben zu erhalten, ohne sich langfristig festlegen zu müssen.“ So lässt sich herausfinden, was einem wirklich liegt und Freude bereitet. Wenn es gut läuft, werden eigene Fähigkeiten neu entdeckt, interessante Menschen getroffen und Erfahrungen gesammelt, die in der Schule so kaum vermittelt werden können. Ob einem das Praktikum am Ende gefällt oder nicht – man lernt in jedem Fall mehr über sich selbst und seine Interessen.

Natürlich kann es auch passieren, dass die eigenen Erwartungen und Vorstellungen enttäuscht werden – umso besser, dann lässt sich noch ein anderes Praktikum absolvieren. Mit etwas Glück macht es aber richtig viel Spaß und beantwortet ganz nebenbei die brennende Frage nach dem eigenen Berufswunsch. „Es ist wichtig, sich auszuprobieren“, betont Thomas Wiemer. „Deshalb legen wir im Garten- und Landschaftsbau auch besonderen Wert auf Praktika und heißen Interessierte herzlich willkommen. Wir möchten jungen Frauen und Männern die Möglichkeit geben, den Beruf in all seinen Facetten kennenzulernen, damit sie sich bewusst für diesen Weg entscheiden können. Nur so bleiben sie bis zum Ausbildungsabschluss und darüber hinaus motiviert dabei.“ Auch das Zwischenmenschliche im Betrieb spielt eine entscheidende Rolle. Wenn man sich gut mit den Ausbildenden und dem Team versteht, macht die Arbeit gleich doppelt so viel Freude – auch das lässt sich am besten durch ein Praktikum herausfinden. Außerdem erleichtern die gewonnenen Erfahrungen und die ersten Kontakte in die Arbeitswelt den späteren Einstieg in die Ausbildung.

Mehr als nur Gartenarbeit
Wer sich für ein Praktikum im GaLaBau entscheidet, taucht in eine spannende und vielseitige Welt ein. Menschen, die gerne an der frischen Luft sind, aktiv sein möchten und sich für Pflanzen, Maschinen oder Umweltschutz interessieren, finden hier den idealen Beruf. Die Aufgaben sind vielfältig: Von der Pflege und dem Anlegen von Beeten, Teichen oder ganzen Gärten bis hin zur Gestaltung von Parkanlagen und dem Erschaffen neuer Oasen in Städten. Ob Sportplätze, Firmengärten oder Dach- und Gebäudebegrünung – im Alltag der Gärtnerinnen und Gärtner - Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, wie der Beruf offiziell heißt, gleicht kaum ein Tag dem anderen. Während des Praktikums werden die jungen Frauen und Männer Teil dieses abwechslungsreichen Berufsalltags und begleiten die Teams bei ihren Aufträgen. „Der GaLaBau ist Teamsache“, so Thomas Wiemer. „Das spüren auch die Praktikantinnen und Praktikanten sofort. Sie dürfen mit anpacken, sich an kleinen Aufgaben ausprobieren und ihre Fähigkeiten einbringen.“ Und die Branche boomt. „Nicht ohne Grund ist der landschaftsgärtnerische Ausbildungsberuf seit Jahren der beliebteste in der grünen Branche“, betont Wiemer. „Er bietet zudem sichere Zukunftsperspektiven, vielfältige Möglichkeiten sich zu spezialisieren und wird bereits während der Ausbildung gut bezahlt.“

Weitere Informationen zum abwechslungsreichen Beruf des Landschaftsgärtners und der Landschaftsgärtnerin sowie Praktikums- und Ausbildungsstellen gibt es auf www.landschaftsgaertner.com.

Quelle: Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa)

Foto (AuGaLa/Reidel): Gemeinsam lassen sich die kniffligsten Aufgaben lösen. Auch im Praktikum wird Teamarbeit großgeschrieben.

Foto (AuGaLa/Falk): Ein Praktikum ist ein guter Test, um für sich selbst festzustellen, ob ein Arbeitsplatz an der frischen Luft zu einem passt.